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RWE - M'gladbach II 1:6
Essen spielt wie ein Absteiger

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RWE: 1:6-Klatsche gegen Borussia Mönchengladbach II

Mittellos, wehrlos und schließlich nur noch sprachlos. RWE präsentierte sich beim 1:6 gegen Mönchengladbach II wie ein Absteiger und blieb Erklärungen schuldig.

Rot-Weiss Essen wollte feiern und hatte mit Einladungen nicht gegeizt. Stadionsprecher Walter Ruege schickte deshalb bei seiner Durchsage entschuldigend vorweg, dass in der Zuschauerzahl von 10.500 sämtliche Dauerkarten und alle Einladungen zum Familienspieltag beinhaltet seien. Tatsächlich war so kurz vor Spielende vielleicht noch gut die Hälfte da. Wer es mit RWE hält und nicht auf Schmerzen steht, wird schon in Halbzeit den Notausgang genommen haben.


Zumindest die Gäste schienen Spaß an der schönen Kulisse und dem herrlichen Fußballwetter zu finden. "Es war alles angerichtet für großen Sport. Wir sind mit dem brandneuen Profibus angereist, der Rasen wurde vorher noch mal nass gemacht, es waren viele Zuschauer da. Den großen Sport wollten wir bieten", berichtete Gladbachs Trainer Sven Demandt. Er hatte leicht reden, kombinierte sich sein Team doch mit sprühender Spielfreude zu einem Kantersieg, ohne dabei auch nur in die Nähe der Schmerzgrenze gehen zu müssen. Ein Gegner, der noch immer Punkte gegen den Abstieg sammeln musste, konnte es sich am Ende sogar leisten, seine Kontermöglichkeiten nur noch halbherzig auszuspielen. So musste Demandt sogar ein wenig Aufbauhilfe leisten: "Für RWE tut es mit natürlich leid. Trotz der letzten Ergebnisse, die das ein wenig eintrüben, bin ich der Meinung, dass Essen eine gute Saison spielt."

Wie zuletzt in unschöner Regelmäßigkeit zu beobachten, zerfiel RWE jedoch erneut in seine Einzelteile. Als Giuseppe Pisano nach 35 Minuten mit dem zweiten seiner insgesamt vier Treffer das 2:0 für die Gäste markierte, war die Partie praktisch entschieden: Schon zehn Minuten vor der Halbzeitpause warf RWE kollektiv das Handtuch. Die auf drei Positionen neu formierte Abwehr glich phasenweise einem Selbstbedienungsladen, weil einige selbst die einfachsten Laufduelle verweigerten. Spätestens als Pisano seinen Hattrick lupenrein polierte (43.), ging es nicht einmal mehr um Schadensbegrenzung.


Die vielleicht mutigste Aktion: RWE kam noch einmal raus. Und Konstantin Sawin belohnte die Offensivbemühungen der Essener sogar mit dem Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 1:4 (61.). Echte Hoffnung auf Besserung verbreitete lediglich Marcel Platzek, der genügend Zeit hatte, noch ein Widmung auf den Ball zu schreiben, bevor er ihn völlig freistehend zum 5:1 über die Linie schubste. In der kommenden Saison spielt der Gladbacher im RWE-Trikot. Immerhin! Dass Dennis Dowidat in der letzten Aktion des Spiels das halbe Dutzend voll machte, war längst nur noch Makulatur. Die Essener Anhängern hatten bereits zur Halbzeit ihren Support eingestellt und fragten zwischenzeitlich nur mal vorsichtig nach: "Wollt ihr uns verar.....?"

Die Antwort blieben die Spieler schuldig. Selbst dem Trainer verschlug es schier die Sprache: "So früh nach dem Spiel eine klare Analyse zu geben, fällt mir schwer. 1:6 ist schon eine Hausnummer, ich bin maßlos enttäuscht", gestand Wrobel. Und fasste sich wohl auch aus Selbstschutz kurz: "Alles, was ich jetzt weiter sagen würde, würde eine gewisse Etikette vermissen lassen." Daher beschränkte sich der 43-Jährige auf ein großes "Sorry". "Wir müssen uns in erster Linie entschuldigen bei den Leuten, die heute im Stadion unsere Farben getragen haben. Die haben wir ziemlich alleine gelassen."

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